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Installation einer Webumgebung (1) |
G.Eichelsdörfer - Technikakademie Weilburg |
Die zu installierende Webumgebung wird häufig wie folgt abgekürzt:
WAMP steht für eine auf Windows laufende Umgebung bestehend aus Apache-Webserver,
MySQL-Datenbank-Managementsystem und PHP-Programmiersprache.
LAMP steht für das Gleiche auf einem Linux-System.
Wenn Sie mit Windows arbeiten wollen, machen Sie sich die Arbeit am leichtesten mit dem XAMPP-Packet.
Das hat alles, was Sie brauchen und noch mehr. Die einzelnen Buchstaben bedeuten:
X für ein (fast) X-beliebiges Betriebssystem
A für Apache, dem am häufigsten eingesetzten Webserver
M für MySQL, einem relationalen Datenbank-Managementsystem
P für PHP, einer im WWW häufig eingesetzten Interpreter-Programmiersprache
P für Perl, einer etwas älteren Interpreter-Programmiersprache
phpMyAdmin ist eine sehr gute PHP-Skriptsammlung zum Abfragen und Verwalten von MySQL-Datenbanken.
Zusätzlich stehen noch bei Bedarf ein FTP-Server, ein Mailserver und Statistik-Werkzeuge zur Verfügung.
Beim Einrichten eines PC sollte auf eine geeignete Partitionierung der Festplatte(n) geachtet werden. Eine einzige große Partition ist in der Regel ungünstig. Es sollte zumindest zwischen einer Systempartition und einer Datenpartition unterschieden werden. Wird das Betriebssystem funktionsuntüchtig oder soll es gewechselt werden, können die Daten erhalten bleiben.
Eine Systempartition (Laufwerk C:) soll das Betriebssystem und die meisten Anwendungen (C:\Programme)
aufnehmen. In einer Datenpartition (Laufwerk D:) werden die Daten abgelegt.
Die Größe von C: hängt von der Anzahl an Anwendungen ab, die Sie installieren wollen.
Sie sollte kleiner sein als die Datenpartition.
Beispiel: 80 GByte gesamt, 20 GByte für C:, 60 GByte für D:
Es ist günstig, der Auslagerungsdatei eine feste Größe zu geben, damit sie nicht fragmentieren kann.
Eine primäre Partition (/dev/hda1) wird in / eingehängt. Darin wird der Kernel liegen und Verzeichnisse wie
/usr, /etc, ... Eine kleine swap-Partition (/dev/hda2) mit einer Kapazität, die etwa doppelten so groß ist wie der
Arbeitsspeicher, nimmt die ausgelagerten RAM-Pages auf. Ein kleines logisches Laufwerk (/dev/hda5) in der
erweiterten Partition wird in /var eingehängt. Darin werden beispielsweise Protokolldateien abgelegt.
Ein großes logisches Laufwerk (/dev/hda6) wird die für Sie wichtigen Daten aufnehmen und sollte in
/home eingehängt werden.
Beispiel: 80 GByte gesamt, 20 GByte für /dev/hda1, 1 GByte für /dev/hda2,
2 GByte für /dev/hda5, 55 GByte für /dev/hda6
Falls Sie einen älteren PC besitzen, der ansonsten nutzlos herumsteht, können Sie auf diesem beispielsweise
mit Hilfe des kostenlosen Ubuntu 6.0.6.1 LTS Server ein LAMP-System installieren und
in einem Netzwerk zur Verfügung stellen. LTS steht für Long Time Service und bedeutet, dass dieses System
etwa 5 Jahre lang gepflegt wird, also über diesen Zeitraum Updates zur Verfügung stehen werden.
Der PC sollte mindestens über etwa folgende Daten verfügen:
Pentium II mit 300 MHz getaktet, 128 MByte RAM, 10 GByte Festplatte
Diese Daten genügen, weil keine grafische Oberfläche benötigt wird. Streng genommen, wäre nicht einmal
eine Grafik-fähige Videokarte erforderlich. Nach einer gelungenen Installation brauchen Sie für diesen Server
keine Tastatur und keinen Monitor mehr - eine Maus diente ohnehin nur der Dekoration. Er lässt sich komplett
über das Netzwerk verwalten.
Empfohlene Partitionsgrößen und Mountpoints:
/dev/hda1: 2 GByte in /, /dev/hda2: 256 MByte bzw. 2*RAM als Swap,
/dev/hda5: 1 GByte in /var, /dev/hda6: Rest (ca. 6,7 GByte) in /home
Bei SCSI-Platte(n) wird das h durch ein s ersetzt: /dev/sda1, ...
Hinweis zu root in Ubuntu
Wenn Sie in Ubuntu administrative Aufgaben durchführen wollen, benötigen Sie in der Regel den root-Account.
root ist in Linux der vorgesehene Super-Administrator, dem letztlich nichts unmöglich ist.
Aus Sicherheitsgründen ist eine Anmeldung als root in Ubuntu deaktiviert.
Man kann trotzdem Kommandos als root ausführen, indem man vor das Kommando das Wort "sudo" setzt.
Dann wird man nach dem eigenen Kennwort gefragt. Nach Eingabe desselben wird das Kommando mit root-Rechten
ausgeführt. Werden über eine längere Dauer root-Rechte benötigt, ist es effizienter zuvor "sudo -s"
einzugeben. Nach Eingabe des eigenen Kennwortes arbeitet man solange mit root-Rechten, bis man diesen Status
mit "exit" wieder verlässt.
Ich habe es zwar noch nicht ausprobiert, aber wenn die Dienste des XAMPP-Packets auf Windows per Batch-Dateien manuell gestartet werden, dann sollte es leicht möglich sein, das ganze Packet auf einem 1 GByte-Stick transportabel zu installieren.
Falls Sie die Webumgebung auf einem Rechner installieren wollen, der nur über eine einzige Partition verfügt (Notebook, Windows XP Home vorinstalliert), dann geht das selbstverständlich auch. Sie müssen deshalb Ihr System nicht neu aufsetzen. Es ist halt nur nicht die beste Lösung.