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Datenbanken - Einführung

G.Eichelsdörfer - Staatliche Technikerschule Weilburg

Wozu dient eine Datenbank?

Eine Datenbank dient dazu viele Daten aus zuvor festgelegten Bestandteilen zu speichern und bei Bedarf abzurufen. Wesentliche Daten müssen persistent (dauerhaft) abgelegt werden, was eine Speicherung auf nichtflüchtigen Speichermedien wie Festplatten, Bänder, CDs oder DVDs erfordert. Wesentliche Daten in einer Kundendatenbank sind beispielsweise Name, Vorname, Adresse, Geburtsdatum, Telefonnummer, Email-Adresse.

Wer nutzt Datenbanken?

Datenbanken werden zumeist von Sachbearbeitern benutzt. Sie verwenden eine Datenbank aber nicht unmittelbar, weil sie dafür nicht ausgebildet sind und dies auch nicht ihre Aufgabe ist. Sachbearbeiter verwenden zu diesem Zweck Computerformulare (Masken) oder Datenbankanwendungen, die es ihnen gestatten Daten abzurufen und bei Bedarf solche zu ändern.

Wer erstellt Datenbankanwendungen?

Datenbankanwendungen sind Programme, die dafür erstellt werden um Datenbestände aus Datenbanken abzurufen und bei Bedarf zu aktualisieren. Solche Anwendungen erstellen Programmierer. Programmierer sind selbstverständlich in der Lage, Programme zu erstellen, die Daten in Dateien auf einem Datenträger ablegen und vom Datenträger Daten einlesen. Somit sind Programmierer prinzipiell in der Lage ohne weitere Hilfsmittel, Datenbankanwendungen zu programmieren.

Wozu braucht man dann eine Datenbank?

Ein Abteilungsleiter, der Schriftverkehr mit Geschäftspartnern führt, ist zumeist prinzipiell in der Lage, den Text eines Briefes selbst zu schreiben und den Brief eigenhändig zuzustellen. Dies sollte er aber aus Effizienzgründen nicht tun. Zum Schreiben eines Briefes gibt es Sekretäre und Sekretärinnen. Für das Zustellen gibt es spezialisierte Unternehmen mit einer geeigneten Intrastruktur, die dies wesentlich effizienter können. Zumindest die Zustellung wird - auf "neudeutsch" - outgesourcet (Deutsch-Englische Sprachzusammenführung). Das Substantiv Outsourcing kennzeichnet eine Auslagerung von Produktion oder Dienstleistung in Unternehmen, die dafür spezialisiert sind.

Wer oder was ist der Spezialist für Datenbanken?

Spezialisten für Datenbanken sind Datenbankverwaltungssysteme - zu neudeutsch Datenbankmanagementsysteme (DBMS auch von database management system, cool wa?). Solche Systeme sind auf die Handhabung (Handling ;-) von Datenbanken spezialisierte Programme. Ein DBMS nimmt Aufträge entgegen, bearbeitet diese und liefert die den Aufträgen und Datenbeständen entsprechenden Resultate. Es speichert die Daten in Dateien. Die Struktur dieser Dateien kennt und verwaltet ausschließlich das DBMS. Datenbankanwendungen brauchen und können sich darum nicht kümmern. Für diese Dinge ist alleine das DBMS zuständig. Wenn all dies ein DBMS im Hintergrund tut, nennt man es auch einen Dienst (Windows: Server, Unixe: Deamon).

Wo arbeiten solche DBMS?

Ein DBMS kann lokal auf einer Arbeitsstation ausgegführt werden. Dann ist dieser Dienst zumeist nur lokal auf dieser Station verfügbar. Zumeist ist es zweckdienlicher einen solchen Dienst in einem Netzwerk (LAN oder WAN) auf einem Serverrechner arbeiten zu lassen, damit auf dieselben Datenbanken mehrere bis viele Anwender Zugriff haben. In einem solchen Fall werden von den Arbeitsstationen Aufträge an das DBMS gesendet, welche diese bearbeitet und die Resultate - Teilauszüge aus einer Datenbank - an die jeweiligen Arbeitsstationen zurücksendet. Dies ergibt die kleinstmögliche Netzlast. Bei Workstation basierten DBMS, welche nur die Dateien auf Servern im Netzwerk ablegen, müssen zur Bearbeitung immer die gesamten Datenbanken übermittelt werden, aus denen das DBMS lokal die geforderten Daten heraussucht.

Begriffe und Zusammenhänge

Wir werden ausschließlich so genannte relationale Datenbanken verwenden. Das entsprechende DBMS ist somit ein relationales DBMS. Die Eigenschaften solcher relationaler Datenbanken werden an anderer Stelle erläutert. Die folgenden Erklärungen beziehen sich auf solche relationale Datenbanken.

Ein Datenbankmanagementsystem (DBMS) verwaltet die Datenbanken, für die es zuständig ist. Diese Datenbanken (DB) sind passiv. Sie beinhalten nur Daten, welche im Rahmen einer Datenbank ebenfalls passiv sind. Diese Daten werden unmittelbar ausschließlich von dem zuständigen DBMS bearbeitet (hinzugefügt, verändert, entfernt). Das DBMS und seine Datenbanken bilden zusammen ein Datenbanksystem (DBS).

Kurz:
Datenbanksystem = Datenbankmanagementsystem + Datenbanken
DBS = DBMS + DB